Affimed von Analysten hoch gehandelt
Ein Analyst von Berenberg (Andy Chen) sorgt mit einer deutlichen Kaufempfehlung für die Heidelberger Affimed N.V. (NASDAQ: AFMD) für Wirbel in den einschlägigen Börsenforen. Das vor allem deshalb, weil Berenberg damit seine eigenen früheren sehr viel vorsichtigeren Analysen umkehrt. Nun erwarten die Analysten einen Börsenkurs von 6 US-Dollar, rund das zehnfache vom aktuellen Stand.
Es ist vor allem der Leitkandidat AFM13, der es den Analysten von Berenberg angetan hat. Dieser chimäre Linker zwischen Krebszellen und Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) habe in bisher publizierten klinischen Studien bereits überragende Wirksamkeitsnachweise erbracht, nun stünden im Herbst die Publikationen neuer klinischer Daten auf großen US-amerikanischen Konferenzen an.
Die Berenberg-Analyse betrachtet einen größeren Sektor der Zelltherapeutika und dabei auch insbesondere die Therapieentwicklungen, die T-Zellen in den Fokus nehmen und dort neue Modalitäten von CAR-T-Zellen in klinischen Studien untersuchen. Davon gibt es weit mehr als im Bereich der NK-Zellen und doch schlussfolgert der Analyst von Berenberg: "Wir glauben, dass der NK-Markt den Markt der CAR-T-Therapeutika vermutlich übertreffen dürfte."
Ein fast zehnfaches Vervielfachungspotential wurde einer deutschen Biotechnologiefirma bisher kaum jemals zugebilligt, wenn man einmal von den berühmt-berüchtigten "Morphosys-1.000"-Vorhersagen aus den wilden Milleniumsjahren absieht. Nun müssen "nur noch" die klinischen Daten halten, was die Vorhersage und die bisherigen Veröffentlichungen bei kleineren Patientenzahlen versprechen.
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